Applaus, Dank und Karnevalskarten

Vorstand Lothar Gauß geht in den Ruhestand

 

Mit Applaus, Dank und Karnevalskarten ist bei der Hauptversammlung der Einbecker Brauhaus AG der langjährige Vorstandssprecher von Aktionären, Aufsichtsrat und anderen Mitstreitern verabschiedet worden: Lothar Gauß geht zum 30. September mit dann 65 Jahren in den Ruhestand. Es war sein letztes Aktionärstreffen als Vorstandsmitglied. Gauß hat in Einbeck 1989 als technischer Koordinator begonnen. 1997 wurde er Vorstandsmitglied, 2011 der Sprecher des Vorstandes der Einbecker Brauerei. Zum Abschied und für den neuen Lebensabschnitt überreichte der Aufsichtsratsvorsitzende Robert A. Depner Lothar Gauß zwei Karten für die Karnevalsgesellschaft Rocholomäus in Köln, an die gewöhnlich nicht leicht heran zu kommen ist. Unter Lothar Gauß habe das Einbecker Brauhaus seine Marktposition gestärkt, der Vorstandssprecher habe sich auch in schwierigen Zeiten seiner Verantwortung gestellt.

Der scheidende Vorstandssprecher erhielt von den Aktionären nicht nur viel Applaus nach seiner letzten Bilanzrede. Die Anteilseigener entlasteten ihn und Vorstandskollegen Martin Deutsch auch mit 99,99 Prozent Zustimmung, es gab nur 131 Nein-Stimmen. Da hatte sich der Vorstand von einigen Aktionären schon überreden lassen, neben der Dividende die Entlohnung in Naturalien zu verdoppeln, von einem auf zwei Sechserträger Mai-Ur-Bock. Nicht nur, weil der Absatz eh schleppend war, sondern auch, weil von 545 angemeldeten Aktionären nur 310 erschienen waren. Mit großer logistischer Leistung war noch blitzschnell Nachschub organisiert worden, denn so viele Sechserträger hatte man ursprünglich nicht vor Ort in der PS-Halle, dass jeder zwei mitnehmen konnte. Ganz reichte es dann doch nicht, die letzten holten ihren zweiten Sixpack im Brauhaus selbst ab.

Emotionale Dankesworte gab es auch von Reinhard Ender für Lothar Gauß. Der antwortete ihm herzlich und dankte Ender, dass dieser gemeinsam mit Mitstreitern die Einbecker Brauerei vor 20 Jahren aus dem Brau & Brunnen-Konzern herausgekauft habe. „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wo die Einbecker sonst heute wäre“, sagte Gauß. Man sei nicht immer einer Meinung gewesen in den vergangenen Jahren, sagte der Vorstandssprecher zum einstigen Vize-Aufsichtsratschef. Der Streit habe aber immer der Sache gegolten. Kennengelernt haben sich Gauß und Ender vor 36 Jahren in einer Brauerei in Essen.

Ab Oktober wird Martin Deutsch als alleiniger Vorstand das Unternehmen führen. Er wird in der zweiten Führungsebene unterstützt von Dorte Simon als kaufmännischer Leiterin und von Christoph Benseler als technischer Leiter, der neu im Einbecker Brauhaus beginnen wird.

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