Siegbert Stieg

Siegbert Stieg aus Rittmarshausen im Landkreis Göttingen führt seinen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb. Als Kooperationspartner baut er Regionale Braugerste für Einbecker an. Wie lange es seinen Betrieb schon gibt, was Regionalität braucht, um erfolgreich zu sein – und was er an der Zusammenarbeit mit Brauerei und Mälzerei schätzt, erläutert er uns im Gespräch.

Siegbert, wie groß ist dein Betrieb und wie lange gibt es ihn schon?

Mein Betrieb hat 45 Hektar und besteht schon sehr lange, auf der Ahnentafel steht das Jahr 1623. Vor mir – ich habe eingeheiratet – unter dem Namen Benser. Er lief bis 1990 im Vollerwerb mit Rindvieh- und Kuhhaltung, seitdem betreibe ich ihn im Nebenerwerb.

Wer lebt und arbeitet hier?

Meine Frau und ich. Unser ältester Sohn, der aus Kanada zurückgekommen ist, lebt zurzeit auch hier. Auf dem Acker arbeite nur ich, bei der Betriebsgröße kann man sich keine Angestellten leisten.

Was baust du an?

In erster Linie, Weizen, Raps, Sommergerste, Zuckerrüben und wir haben Flächenstillegung (damit wird die Menge landwirtschaftlicher Produkte agrarpolitisch gesteuert, um Überproduktion zu vermeiden, Anm. d. Red.)

Wer wird von euch beliefert?

Die ortsansässige Agrarvis und der Landhandel Neupert. Wir splitten es, damit jeder etwas bekommt. Und natürlich Einbecker.

Was bedeutet Regionalität für dich?

Wir alle wollen ja unseren CO2-Fußabdruck möglichst klein halten. Kurze Wege sind dabei wichtig – und Regionalität ist nichts anderes als ein kurzer Weg.

Was schätzt du an unserer Region besonders?

Die Landschaft, hügelig, gemischt mit Wäldern, die gefällt mir gut.

Worauf kommt es aus deiner Sicht an, damit regionale Produkte erfolgreich sind?

Marketing und Werbung. Nur durch Weitersagen funktioniert es meiner Meinung nicht. Es würde viel zu lange dauern, bis man sich damit einen Betriebszweig aufbauen und davon leben kann.  

Was treibt dich an?

Bei gutem und bei schlechtem Wetter mit dem Trecker auf dem Acker und in der Natur zu sein. Das zu sehen und zu genießen, treibt mich an.

Welche Besonderheiten ergeben sich beim Anbau der Gerste?

Eigentlich sind die Böden der Region viel zu gut für den Anbau von Braugerste. Deshalb war es für uns am Anfang eine Herausforderung. Wir machen das jetzt seit vier Jahren und mussten uns rantasten. Die typischen Braugerste-Anbauregionen können bewässern und haben ein Stellglied mehr als wir. Wir sind auf den lieben Gott und auf Wasser angewiesen, es ist immer eine Herausforderung. Wenn uns das Wasser im Mai wegbleibt, haben wir große Probleme.

Was schätzt du an der Zusammenarbeit mit Einbecker?

Die ist für mich optimal. Dadurch, dass wir Braumeister Christoph Benseler auch persönlich kennen, ohne dass sich ein Vorteil daraus für uns ergibt, sind es ganz kurze Wege. Wir werden uns immer relativ schnell einig. Es ist eine harmonische Zusammenarbeit mit Einbecker und genauso mit der Mälzerei.

Wie war das letzte Anbaujahr?

Nach sehr viel Regen im Winter sind die Böden nicht so abgetrocknet wie gewünscht. Die Aussaat erfolgte verspätet. Da hat man sich schon Gedanken gemacht: Wird das noch was? Es ist uns am Ende aber doch gelungen, eine gute Ernte hinzustellen.

Welche Einbecker-Sorte ist dein Favorit?

Ich mag mildes, süffiges Bier, und Einbecker Landbier ist einfach mein Favorit. Andere brauen sicherlich auch süffige Biere, aber das schmeckt mir wirklich am besten.  

Siegbert, vielen Dank für das Gespräch und die Zusammenarbeit mit uns!

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